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Neue Jobs am Arbeitsmarkt
Dienstleistungskooperationen als Beschäftigungsmotor?
Von Christa Tamara Kaul - 2005
Neue
Arbeitsplätze
werden
dringend
gebraucht.
Im
Dienstleistungsbereich
können
sie
entstehen.
Hier
liegen
erhebliche
Potenziale
brach,
die
zum
Beschäftigungsgenerator
taugen
und
auf
ihre
Nutzung
warten.
Gefordert
sind
strategische
Innovationen
wie
Dienstleistungskooperationen,
bei
denen
bisher
getrennte
Branchen
und
oft
heterogene
Einzeldienstleistungen
verknüpft
werden.
So
können
neuartige,
genau
auf
die
sich
ändernden
Verbraucherwünsche
abgestimmte
Angebote
geschaffen
und
neue
Zielgruppen
erschlossen
werden.
Die
Tertiärisierung*,
also
der
volkswirtschaftliche
Wandel
von
der
Industrie-
zur
Dienstleistungsgesellschaft,
hat
den
Arbeitsmarkt
bereits
deutlich
verändert.
In
den
letzten
30
Jahren
stieg
die
Zahl
der
Erwerbstätigen
um
fast
ein
Fünftel
-
hauptsächlich
im
Dienstleistungssektor
-
und
dennoch
wuchs
gleichzeitig
die
Arbeitslosigkeit.
Und
zwar
vor
allem
deshalb,
weil
dem
Bedarf
des
tertiären
Sektors
noch
längst
nicht
ausreichend
Rechnung
getragen
wird,
sein
Ausbau
in
Deutschland
hinterher
hinkt,
so
die
These
der
Sozialwissenschaftler
Björn
Eisele
und
Andrea
Helmer-Denzel
von
der
Ruhr-Universität
Bochum.
Bislang
vernachlässigten
Politik,
Wirtschaft
und
auch
Forschung
nicht
nur
generell
den
Bereich
von
Dienstleistungsinnovationen,
wie
die
Wissenschaftler
in
ihrer
Untersuchung
darlegen,
sondern
sie
betrachten
ihn
dazu
noch
weitgehend
selektiv,
wobei
vor
allem
die
gut
mess-
und
darstellbaren
technischen
Aspekte
im
Blickpunkt
stehen.
Dabei
wird
üblicherweise
zwischen
Produktinnovationen,
überwiegend
Marktneueinführungen,
und
Prozessinnovationen,
zumeist
Rationalisierungsprozessen,
unterschieden.
Dem
gegenüber
lenken
Eisele
und
Helmer-Denzel
die
Aufmerksamkeit
auf
die
personenbezogenen
Dienstleistungsinnovationen,
deren
verbrauchergerechter
Bedienung
weitgehend
noch
entsprechende
Strukturen
fehlen.
Solche
Strukturen
können
durch
Kooperationen
zwischen
Dienstleistern
verschiedener,
bisher
getrennter
Geschäftsfelder
mit
oft
heterogenen
Angeboten
erschlossen
werden,
die
Einzeldienstleistungen
zu
zielgruppengenauen
Angebotspaketen
"aus
einer
Hand"
bündeln.
Ziel
ist
die
Steigerung
von
Lebensqualität,
ein
"Produkt",
dessen
Bedeutung
im
Zuge
des
demographischen
Wandels
wesentlich
zunehmen
wird.
Ihre
These
stützen
die
Wissenschaftler
auf
Untersuchungen
in
der
Fitness-
und
Wellnessbranche
sowie
bei
den
Mobilitätsdienstleistungen.
Besonders
augenfällig
tritt
die
Notwendigkeit
einer
kooperativen
Neuausrichtung
im
Bereich
Gesundheit,
Fitness
und
Wellness
zu
Tage,
wo
das
"Produkt"
Lebensqualität
sowohl
im
eher
jugendrelevanten
Trendsektor
"Fitness
und
Schönheit"
als
auch
auf
dem
mehr
medizinisch
ausgerichteten
Gebiet
"Gesundheit
und
Wellness"
von
immer
mehr
Menschen
verlangt
wird.
Besonders
der
Bedarf
an
gesundheitlichen
Präventionsmaßnahmen,
wie
etwa
Rückentraining
oder
Wohlfühlmassagen,
wird
deutlich
zunehmen,
da
aufgrund
der
Alterung
der
Bevölkerung
die
Virulenz
medizinischer
Prävention
eine
immer
größere
Rolle
spielen
wird.
Den
Schätzungen
zufolge
kann
die
Zahl
der
Arbeitsplätze
hier
bis
zum
Jahr
2015
auf
etwa
210.000
anwachsen,
sich
gegenüber
heute
also
ungefähr
verdoppeln.
Ähnliche Zuwächse sind bei den Mobilitätsdienstleistungen zu erwarten, sofern das Konzept des "intermodalen Verkehrs" Beachtung findet. Dabei geht es darum, den motorisierten Individualverkehr mit den verschiedenen Angeboten des öffentlichen Personennahverkehrs zu vernetzen. Über so genannte Mobilitätszentralen sollen dabei Informationen und Transportmöglichkeiten in bislang unbekannter Weise verkehrsträger-, verkehrsmittel- und unternehmensübergreifend zusammen gebracht und kundenorientiert bzw. siedlungsbezogen angeboten werden.
*
Mit
Tertiärisierung
oder
auch
Tertiarisierung
wird
in
der
Wirtschaftwissenschaft
die
Wandlung
einer
Volkswirtschaft
von
der
Industrie-
zur
Dienstleistungsgesellschaft
bezeichnet.
Dem
liegt
die
"Drei-Sektoren-Hypothese"
zugrunde,
wonach
eine
Volkswirtschaft
aus
drei
Sektoren
besteht:
dem
primären
Sektor
von
Land-
und
Forstwirtschaft
und
Fischerei,
dem
sekundären
von
Bergbau,
Industrie
und
Handwerk
und
dem
tertiären
der
Dienstleistungen.
Im
Rahmen
der
fortschreitenden
Globalisierung
verlagert
sich
der
Schwerpunkt
der
Produktion
vom
historischen
Agrarsektor
über
die
Industrialisierung
hin
zur
Dienstleistung.
Durch
die
Tertiärisierung
können
neue
Arbeitsplätze
entstehen.
Quelle:
Björn
Eisele,
Andrea
Helmer-Denzel
"Dienstleistungskooperationen
-
Katalysator
für
Beschäftigung?",
WSI
Mitteilungen
3/2005
https://www.wsi.de/data/wsimit_2005_03_eisele.pdf
Ausführlicher Beitrag auf Anfrage >>>
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© Christa Tamara Kaul