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Offene Gesellschaft ohne offenes Gesicht?
Islam in Deutschland - Hic Rhodos, hic salta!
Christa Tamara Kaul - Oktober 2016
Nichts wirklich Neues - diese Debatte über den Islam in Deutschland und in Europa! Doch sie wird heftiger und treibt immer sonderbarere Blüten. Zu lesen, zu hören und zu sehen vor allem in den Medien, aber auch auf den Straßen. Dabei ist die wachsende Angst nicht zu negieren, die Angst vor dem, was DER Islam bei uns anrichten könnte. Nämlich die Beschädigung, wenn nicht gar die Auslöschung unserer offenen, freiheitlich demokratíschen Gesellschaftsordnung, die auf unserem Grundgesetz basiert.
Frank Plasbergs "hart aber fair" vom 12. September 2016 gab mal wieder einen kleinen Einblick in die politische Gemeingelage.
Vorweg und ohne Wenn und Aber: Es leben bei uns in Deutschland viele friedliche und unserem Grundgesetz verpflichtete Muslime, Männer wie Frauen. Sie sind willkommen und stellen vielfach eine Bereicherung unserer Gesellschaft dar.
Aber es gibt daneben eben auch die Anderen, sozusagen die dunkle Seite des Islams. Und dazu etliche Dumm- und Schönschwätzer bzw. Blender à la Claudia Roth oder Michel Friedman, die die sexistischen Tendenzen und anderen latenten Gefahren, die sich aus einigen, keineswegs unerheblichen Strömungen des Islams für uns ergeben, zu bagatellisieren versuchen.
Beispiel Burka und Niqab, ein aktuell umtriebiger Themenbereich, der auch in der Sendung "Hart aber fair" vom 12.September 2016 diskutiert wude. Wieviel Burka- und Niqabträgerinnen gibt es denn in Deutschland? Die anscheinend beliebteste Frage, wenn Maßnahmen gegen die rituelle Vermummung von Frauen mittels Ganzkörperverchleierung gefordert werden, sie kam auch hier. Tja, so ganz exakt hat es niemand gezählt, vermutet werden in ganz Europa etwa 6000. Das klingt erst mal nach nachrangigem Problem. Allerdings gibt es in manchen Städten ganze Viertel, in denen die Vollverhüllten in der Mehrzahl sind. Doch spielt die Anzahl bei der Debatte über die Vollverschleierung von Frauen in Deutschland, in Europa wirklich eine Rolle?
Es geht um Grundsätzliches. Auch Hitlers NSDAP hat mal klein angefangen. Und deshalb heißt es auch hier: Wehret den Anfängen. Und darüber hinaus: Wer und was versteckt sich wogmöglich unter den Ganzkörperzelten?
Problem für Demokratie und Gesellschaft
Eine beliebt-bekannte Replik auf Kritik an islamischen Verhaltensmaßgaben und an mit dem Islam begründeten Verbrechen ist die Aussage, dass es DEN Islam gar nicht gäbe. Mindestens ebenso oft ist allerdings auch zu hören, nicht selten von denselben Leuten, dass DER Islam eine friedliche Religion sei. Ja was denn jetzt? Wenn es DEN Islam gar nicht gibt, dann kann DER Islam auch nicht friedlich sein.
Und dererlei argumentative Salti mortali liegen wohl
gerade im
Trend.
Geradezu abenteuerlich versuchte da kürzlich Spiegel-Autor
Christian Stöcker die Verdienste DES Islams im Mittelalter
hochzuhalten und dagegen die "Schandtaten" des Christentums
während der Kreuzzüge aufzurechnen (siehe
Link unten). Nun
stimmt zwar vieles, was er über die mittelalterlichen
Jahrhunderte des Christentums ausführt, zwar nicht völlig, aber doch
großenteils. Nur: Darum geht es schlicht nicht in der aktuellen
Diskussion über DEN Islam in Deutschland, in Europa. Es geht um
das Hier und Heute. Hic Rhodos, hic salta! Und da ist nun mal
evident, dass das Christentum über die letzten Jahrhunderte
hinweg durch die heftigen Auseinandersetzungen mit der
abendländischen Aufklärung den Alleinvertretungsanspruch
hinsichtlich der gesellschaftlichen bzw,. politischen Ordnung
aufgegeben hat und die gesellschaftliche Pluralität ausdrücklich
anerkennt. Darüber hinaus konnten die Verbrechen im Namen des
Christentums NIE mit dem Neuen Testament begründet bzw.
gerechtfertigt werden. Ganz im Gegenteil, sie widersprachen
diesem.
Wehret also den Anfängen! Und die beginnen unter anderem bei der Totalvermummung von Frauen.
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© Christa Tamara Kaul