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Das Tafelsilber der Silberlocken – Teil II
Sozialreform, Seniorenwirtschaft und Generationengerechtigkeit
Von Christa Tamara Kaul - Erschienen am 13.05.2005 bei Telepolis >>>
Zu
den
größten
Herausforderungen,
denen
sich
Gesellschaft
und
Politik
unserer
Zeit
stellen
müssen,
gehört
der
demographische
Wandel.
Empfehlungen
für
eine
zukunftsfähige,
generationsgerechte
Gestaltung
des
Wandels
gibt
es
einige
–
jetzt
auch
von
der
Europäischen
Kommission
in
ihrem
neuen
Grünbuch
„Angesichts
des
demographischen
Wandels
–
eine
neue
Solidarität
zwischen
den
Generationen“.
Die Menschen leben immer länger – und gleichzeitig werden immer weniger Kinder geboren. Die Gesellschaft altert. Dem sind unsere sozialen Sicherungssysteme nicht mehr gewachsen, da sie weitestgehend auf dem Solidaritätsprinzip beruhen, bei dem kontinuierlich die Jüngeren und Stärkeren für die Älteren und Schwächeren sorgen.
Dabei
vollzieht
sich
der
demographische
Prozess
„alternder
Gesellschaften“
keineswegs
nur
in
Deutschland,
sondern
findet
in
mehr
oder
minder
allen
Ländern
der
Europäischen
Union
statt
und
wird
etwa
2050
sämtliche
Staaten
der
Welt
ergriffen
haben.
Er
schafft
ein
Neuland
ohnegleichen.
Zum
einen
wird
die
Bevölkerung
Europas
in
den
nächsten
vierzig
Jahren
insgesamt
abnehmen,
zum
anderen
wird
der
Anteil
der
Älteren
und
Alten,
also
der
über
Fünfzigjährigen,
auf
fast
die
Hälfte
der
Gesamtheit
anwachsen,
so
das
Grünbuch
der
EU-Kommission.
„Die
Bevölkerung
der
Union
dürfte
bis
2025
nur
noch
leicht
anwachsen,
und
dies
vor
allem
dank
der
Zuwanderung,
um
danach
zu
schrumpfen...
Aber
55
der
211
Regionen
der
Europäischen
Union
mit
15
Mitgliedstaaten
verzeichneten
schon
in
der
zweiten
Hälfte
der
90er
Jahre
einen
Bevölkerungsrückgang;
dies
gilt
auch
für
die
meisten
Regionen
der
neuen
Mitgliedstaaten
(35
von
55)...
Dieser
Rückgang
ist
noch
rascher
und
tief
greifender,
wenn
man
sich
nur
die
Bevölkerung
im
erwerbsfähigen
Alter
(15-64
Jahre)
ansieht…
Das
Altern
der
Bevölkerung
könnte
das
jährliche
,potenzielle
Wachstum’
des
BIP
in
Europa
von
heute
2–2,25
%
auf
1,25
%
im
Jahre
2040
drücken.“
Die
Grafik
zeigt
den
Wandel
der
Altersstruktur
der
europäischen
Bevölkerung
von
1950
bis
2050,
wobei
die
Angaben
für
die
Jahre
von
2000
bis
2050
prognostiziert
sind
aufgrund
der
Quellen
des
UN
World
Population
Prospects
(2002
Revision)
und
der
Eurostat
2004
Demographic
Projections
(Baseline
scenario).
Abb.:
Europäische
Kommission
---------------------------------------------------------------------------------------
Ohne
jeden
Zweifel
trifft
es
auch
zu,
dass
die
Renten-
und
Krankenkassen
Deutschlands
in
ihrer
heutigen
Verfassung
die
gesundheitliche
Versorgung
älterer
Menschen
in
absehbarer
Zukunft
nicht
mehr
werden
gewährleisten
können.
Ohne
grundlegende
Reform
müssen
sie
auf
längere
Sicht
den
finanziellen
Kollaps
erleiden.
Diesen
Befund
bestätigte
kürzlich
erst
wieder
die
von
der
Bertelsmann
Stiftung
eingesetzte
Expertenkommission
in
ihren
Empfehlungen
"Ziele
in
der
Altenpolitik".
"Bereits
heute
entfallen
43
Prozent
der
Gesamtausgaben
der
Gesetzlichen
Krankenversicherung
auf
die
älteren
Menschen
ab
65
Jahren",
so
der
wissenschaftliche
Leiter
der
Kommission,
Professor
Andreas
Kruse
von
der
Universität
Heidelberg.
Während
die
durchschnittlichen
medizinischen
Gesundheitsausgaben
pro
Jahr
in
der
Gruppe
der
40-Jährigen
derzeit
noch
bei
2.200
Euro
lägen,
stiegen
sie
bei
den
60-Jährigen
auf
3.850
Euro
und
in
der
Gruppe
der
80-Jährigen
sogar
auf
6.800
Euro
an.
Heute
seien
lediglich
4
Prozent
der
Bevölkerung
über
80
Jahre.
Im
Jahr
2050
würden
mit
knapp
acht
Millionen
Bundesbürgern
bereits
11
Prozent
zu
den
Hochbetagten
gehören.
Der
dadurch
hervorgerufene
Bedarf
an
Rentenaufkommen,
medizinischer
Versorgung
und
altersgerechten
Lebensumständen
kann
aber
durch
die
Solidargemeinschaft
in
ihrer
heutigen
Form
nicht
mehr
gedeckt
werden.
Denn
die
immer
weniger
werdenden
Jüngeren,
die
gleichzeitig
vom
Umbau
des
Arbeitsmarktes
und
oft
auch
von
Arbeitslosigkeit
betroffen
sind,
können
nicht
gleichzeitig
die
Mittel
für
die
akute
Versorgung
der
nicht
erwerbsfähigen
und
-tätigen
Menschen
und
zusätzlich
die
deutlich
steigenden
Rücklagen
für
ihre
eigene
Alterssicherung
aufbringen.
Soweit
die
überwiegend
bekannten
negativen
Aspekte
der
„alternden
Gesellschaft“,
die
bislang
fast
ausschließlich
im
Fokus
der
öffentlichen
Betrachtung
standen.
Doch
das
ist
nur
die
eine
Seite
der
Medaille.
Was
also
tun?
Um Gesellschaftsstrukturen zu schaffen, die den neuen Entwicklungen standhalten und zukunftsfähig sind und dabei eine möglichst hohe Lebensqualität garantieren, gelten drei Schwerpunktbereiche als Erfolg versprechend:
Dieser Artikel bei Telepolis >>>>>
Siehe
auch:
“Das
Tafelsilber
der
Silberlocken
–
Teil
I
–
Die
Chancen
des
demographischen
Wandels”
|
© Christa Tamara Kaul