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Musik mit Pfoten und Flossen

 

 

Roger Willemsen: Karneval der Tiere

 

 

Von Christa Tamara Kaul     -    Dezember 2003

 

 

"Karneval der Tiere" - Eine solche Musik findet sich nicht allzu oft.  Obwohl nicht mehr fabrikneu, ist sie immer noch höchst beliebt, und das sowohl bei fröhlich musizierenden Kindern als auch bei  Musikkennern, sogar bei solchen der eher kritisch mokanten Art.

 

 Gelungen ist dieser Meisterstreich dem französischen Komponisten Camille Saint-Saëns (1835-1921), der als veritables Wunderkind bereits mit drei Jahren seine erste Komposition verfasste. Mit zehn Jahren dirigierte er sein erstes Konzert und galt seinen Zeitgenossen bald als "der neue Mozart", als musikalisches Genie eben. Und mehr als das, denn dieser Rastlose interessierte sich noch für viele andere Disziplinen und arbeitete auch als Dichter und Dramatiker, als Naturforscher und Archäologe. Doch wie bei vielen anderen Ausnahmekünstlern auch gestaltete sich sein privates Leben alles andere als genial. Lange konnte er, der bald Weltberühmte, keine Liebesbeziehung zu einer Frau finden, lebte bei seiner Mutter, und als er dann spät doch noch den Versuch einer Familiengründung machte und heiratete, erwies sich nicht nur diese Ehe als Unglück, sondern es starben auch alle seine Kinder. 

 

Es ist müßig, mögliche Zusammenhänge zwischen privatem Scheitern und der Größe seines Werkes zu suchen. Dieses jedenfalls gehört zu dem Vielschichtigsten und Besten, was an musikalischem Erbe aus seiner Zeit geblieben ist.  Opern, Chor-, Klavier- und Orgelwerke, Kirchen- und Filmmusik - er komponierte unermüdlich und voller Phantasie. Selbst in Fernsehwerbespots haben seine Töne mittlerweile Eingang gefunden. 


Unbestritten ist  "Der Karneval der Tiere"  eines der heute am lebendigsten, weil meist gespielten Stücke von ihm. Dabei hat es sich  ebenso als Leckerbissen für Kabarettisten wie für  Musikschulen erwiesen   -   und  nun also auch noch für Roger Willemsen.   Da stellt sich die Frage: Hat der noch unbekannte Facetten entdeckt, kann er noch eine neue Seite aufschlagen? 

 

Er kann, zumindest fast. Zugegeben, so völlig neu ist das alles nicht, der Text ist eher eine Mischung aus Kabarettistischem und Musikschulkindlichem, also aus Bekanntem, das alles in Jamben gefasst.  Aber das hat durchaus Witz und Bezug zu Aktuellem, wirkt frisch. Völlig untadelig die musikalische Seite: Das Staatsorchester Halle und die Pianistinnen Anna und Ines Walachowski bescheren Hörgenuss vom Feinsten. Wer nicht zu den Konzerten, oder vielleicht sollte man besser sagen: Autorenlesung mit Orchester,  gehen kann oder will, der sei auf das Hörbuch (CD) verwiesen, das auch für musikinteressierte Kinder ein schönes Geschenk ist. 

 

  Ausführliche Rezension auf Anfrage >>>

 

Autorenportrait:  Roger Willemsen (Jahrgang 1955) ist nicht nur als Publizist und Fernsehmoderator  mit seinen Kultursendungen wie "Willemsens Woche" bekannt geworden, er hat auch  mit seiner "Deutschlandreise", erschienen beim Eichborn Verlag, Berlin, als Buchautor und Essayist viele Leser gewonnen.  <<< zurück

 

Roger Willemsen: Karneval der Tiere
Lesung mit Orchester

Textautor und Sprecher: Roger Willemsen

Musik: Camille Saint-Saëns

Mit dem Philharmonischen Staatsorchester Halle
Und den Pianistinnen Anna und Ines Walachowski
Unter der Leitung von Karl-Heinz Zettel
Produktion: MDR und Lido.2003
Hörbuch: 1 CD (58 Minuten) und sechzehnseitiges Booklet mit Illustrationen von Volker Kriegel
ISBN 3-8218-5271-2  

www.lido-verlag.de

 

 

 

 

 

 

 

 

© Christa Tamara Kaul